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Sowjetische Streitkräfte im Bereich der GSA Braunschweig

Haidholz bei Hötensleben - Beobachtungsstellung  I

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Haidholz - Lage der Stellung

Im Jahr 1961 kamen sowjetische Streitkräfte ins Haidholz und begannen damit, eine Beobachtungsstellung auszubauen. Der konkrete Grund, warum in diesem Jahr damit begonnen wurde, ist nicht bekannt, doch steht wahrscheinlich die veränderte Situation an der Grenze nach dem Mauerbau und der verstärkten Abriegelung der Grenze dahinter.

Auch die Aufgabe der Beobachtungsstellung sowie der Grund, diese im Haidholz anzulegen ist nicht bekannt. Doch fällt auf, das genau gegenüber oberhalb von Schöningen die damalige “Funktechnische Versuchsanstalt”, eine Abhörstation des BND sehr gut vom Haidholz einsehbar ist.  Um eine Abgrenzung zum Ort Hötensleben zu schaffen, wurde am ostwärtigen Waldrand ein Schlagbaum aufgebaut. Das Betreten des Waldes war von nun an nicht mehr möglich.

Die Hötensleber Schule organisierte einen Besuch bei den sowjetischen Soldaten im Haidholz. Die Jungpioniere (1 -3 Klasse) mit ihrer Russischlehrerin statteten der Stellung im Herbst 1961 einen Besuch ab.

Doch bald waren die sowjetischen Soldaten nicht nur zeitweise im Haidholz. Lebten sie bei Errichtung der Stellung noch in Zelten, begann kurz darauf ein Ausbau mit festen Gebäuden und Erdständen. Das blieb der Bundesrepublik natürlich nicht ver- borgen. Im Monatsbericht des Innenministeriums vom September 1961 wird ein geflüchteter Landarbeiter zitiert. Er sei mit russischen Soldaten im Haidholz ins Gespräch gekommen und habe dort einen Erdbunker betreten dürfen. Weiterhin sagte er aus, das zu diesem Bunker, in dem sich ein Scherenfernrohr befinde, ein weit verzeweigtes System von Gängen führe.                        

Im Mai 1964 berichtet der BGS von einem Bunker in der Größe von 4x5x1,7 Meter. Dieser sei in einen Hang gebaut und wäre mit einer Holztür verschlossen. Innen sind rechts und links doppelstöckige Betten eingebaut. Er gehöre zu einer Panzereinheit, sei mit einer Stärke von 1/1/9 besetzt und besitze weder Bewaffnung noch Kfz. Die Aufgabe sei die Beobachtung des DL-nahen BRD-Raumes. Bei Anwesenheit der Sowjets sollen die GT in diesem Abschnitt jedoch keinen Dienst verrichten. Der Bunker habe Verbindung zur Grenzkompanie in Hötensleben, und südl. des Bunkers sein Funkgerät mit einer 2,5m langen Antenne aufgestellt.

Im August 1968 verlegen die sowj. Streitkräfte am westl. Rand der Straße Ohrsleben - Hötensleben ein Feldkabel. Bis 1973 nutzen die Sowjets zur An- bzw. Abfahrt den unbefestigten Feldweg der von der Straße Hötensleben-Ohrsleben aus an einer Reihe von Kirschbäumen entlang ins Haidholz führt.

Da dieser Weg zerfahren und schlammig war, wichen die Kfz der Sowjets immer wieder auf die angrenzenden Felder der LPG aus und richteten dort Schäden an. Aus diesem Grund wurde 1973 für 150.963 Mark der noch heute vorhandene Kolonnenweg gebaut, der von der Straße aus bis ins Haidholz führte.                                                                               Quelle: “Die eisige Naht”

[Fortsetzung]

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