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Die Geschichte der deutsch - deutschen Grenze

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Der zweite Weltkrieg war noch nicht beendet, als sich im Seebad Jalta auf der Krim vom 04.02. - 11.02. 1945 die drei Staatschefs Josef W. Stalin, Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill trafen, um über das militärisch-politische Vorgehen in der Schlussphase des Krieges zu beraten. Einer der Punkte betraf die Verwaltung und Aufteilung Deutschlands nach dem Kriegsende. Die vier Staatsmänner einigten sich auf die Unterteilung in vier Besatzungszonen mit einem alliierten Kontrollrat, sowie auf eine umfassende Entmilitarisierung und Entnazifizierung. Wie schon zuvor in Teheran stand auch in Jalta zusätzlich die Frage nach einer bleibenden staatlichen Aufteilung des besiegten Deutschland zur Debatte. Während Stalin noch zu einer dauerhaften Aufgliederung Deutschlands tendierte, wollte Churchill diese Frage noch nicht endgültig klären. Ihm erschien eine Unterteilung in kleine Einzelstaaten nicht erstrebenswert, da er befürchtete, der wirtschaftliche Wiederaufbau könne dadurch erschwert werden.

Der 2. Weltkrieg war in Europa am 08. Mai 1945 beendet, nachdem Deutschland kapituliert hatte. Die Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 02. August 1945, offiziell als Dreimächtekonferenz von Berlin bezeichnet, war ein Treffen der drei Hauptalliierten des Zweiten Weltkriegs, um auf höchster Ebene über das weitere Vorgehen zu beraten. Eines der Themen war die Neuordnung Deutschlands. Das Kernanliegen der Grundsätze war die Aufteilung des Deutschen Reiches in Besatzungszonen. Jede der vier Mächte (USA, UdSSR, Großbritannien und Frankreich) sollte jeweils politische Handlungsfreiheit in ihrer Zone erhalten. In Verbindung mit dem Prinzip der Einstimmigkeit der Entscheidungen im Alliierten Kontrollrat bedeutete diese Formulierung, dass die einzelnen Besatzungsmächte in ihren jeweiligen Zonen in der Lage waren, eine völlig eigenständige Politik zu betreiben, ohne dass der Kontrollrat sie daran hindern konnte. Folge war die Aufteilung Deutschlands in vier Zonen. Die inmitten der sowjetischen Zone gelegene, jedoch nicht zu ihr gehörende ehemalige Reichshauptstadt Berlin wurde zur koordinierten Verwaltung und Kontrolle Deutschlands in vier Sektoren aufgeteilt, in denen die Oberbefehlshaber der vier Besatzungsmächte ihren Sitz hatten.

In der Folgezeit entstanden die ersten Spannungen zwischen den Siegermächten. Abweichende Interessen und politische Einschätzungen und Handlungsweisen spalteten immer mehr das gemeinsame Handeln der vier Siegermächte. Hinzu kam der Anspruch der Sowjetunion, die Reparationsleistungen vollständig zu erhalten, was zu einem völligen Niedergang der Produktion in der sowjetisch besetzten Zone führte. In den drei westlichen Zonen hatte sich mittlerweile die Auffassung durchgesetzt, das unter anderem ein schneller Aufbau der Industrie notwendig ist, um den Einwohnern überhaupt wieder eine Existenz zu schaffen. Die Gegensätze der Alliierten wurden in dieser Zeit immer unüberbrückbarer und das Handeln immer gegensätzlicher. Der “Kalte Krieg” hatte längst begonnen. Einer der Höhepunkte war die Berlin-Blockade durch die Sowjets von Juni 1948 bis Mai 1949.

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung, und auch aus politischen Interessen führten die drei westlichen Alliierten am 21.06.1948 durch eine Währungsreform die D-Mark ein. Durch die D-Mark Einführung in den Westzonen drohte in der sowj. Besatzungszone (SBZ) ein starker Zufluss an Reichsmark und damit eine Inflation. Aus diesem Grunde wurde in der SBZ zwei Tage später, am 23.06., ebenfalls eine Währungsreform durchgeführt und die Deutsche Mark der Deutschen Notenbank eingeführt. Die Teilung Deutschlands war jetzt politisch und auch wirtschafltich vollzogen.