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Flucht

Hötensleben - 10.02.1963

Hötensleben - 13.07.1968

Rhoden - 19.05.1980

Die Grenze mit ihren Sperr- und Sicherungseinrichtungen hatte einzig den Zweck, einen Übertrtt zu verhindern. Was zu Beginn noch mit einem normalen Stacheldrahtzaun gesichert war, wurde im Laufe der Zeit mit immer neuen Techniken und Systemen weiterentwickelt. Minengassen, SM-70, elektrische Signalzäune, und eine Ausweitung des Sperrgebietes machten eine Flucht aus der DDR mit der Zeit immer gefährlicher. In den 50er Jahren war es relativ ungefährlich die Grenze zu überqueren. Egal ob von Ost nach West oder von West nach Ost. Das Risiko auf eine Streife der Grenzpolizei zu treffen war gering, und sollte es doch mal passieren, waren die Folgen nicht von der Härte, wie sie es später waren.

Gefährlicher wurde der Grenzübertritt dann in den 60er Jahren. Nach dem Bau der Mauer in Berlin begann die DDR auch die innerdeutsche Grenze mehr und mehr abzusichern um Grenzübertritte damit zu verhindern. Es folgten der zweite Stacheldrahtzaun, die Verlegung von Bodenminen. Außerdem war die Möglichkeit auf eine Grenzstreife zu treffen weitaus höher. Die Grenze war nun auch mit Beobachtungstürmen abgesichert, eine regelmäßige Streifentätigkeit der Grenztruppen war vorhanden. Wurde ein Grenzübertritt bemerkt, wurde rücksichtslos von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Die Anzahl der Flüchtlinge ging nach dem ersten Ausbau der Grenzanlagen bereits spürbar zurück.

Die Menschen in der DDR wußten von der Gefährlichkeit und dem Risiko bei einer Flucht. Mit dem Ausbau der Grenze in den 70er Jahre wurden dann in der DDR große finanzielle Aufwendungen geleistet, um die Grenze undurchdringlich zu machen. Vorgefertige Betonbeobachtungstürme, der Metallgitterzaun,  der Einsatz von elek- tronischen und elektrischen Sicherungseinrichtungen sowie der Anbau der SM-70 als Nachfolger der Bodenminen machten dann aus der Grenze wirklich einen “eisernen Vorhang”. Nur noch selten gelang es Menschen, diese Grenze zu überwinden.

Je geringer die Zahl der Flüchtlinge wurde, umso mehr wurde über diese wenigen Fluchten in den Medien berichtet. Presse, Radio und Fernsehen interviewten die Menschen oder brachten ausführliche Hintergrundberichte über zum Teil waghalsige Fluchtunternehmen. Der Erfolg dieser lag meistens in der Planung und der Ausführung.

Obwohl der Bereich der Bundesgrenzschutzabteilung Braunschweig nur eine Länge von etwas über 80 km hatte, gibt es keine genauen Zahlen über geglückte Fluchten, Fluchtversuche oder mißglückte Vorhaben. Der Grund mag darin liegen, das in der

Bundesrepublik nicht alle Grenzübertritte bemerkt wurden. Bei den Fluchten im Bereich zwischen Grasleben und Schladen gibt es aber spektakuläre Fluchten, auf die im folgenden ausführlich eingegangen wird.

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