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Zeitzeugenberichte II

Reiner B., Wernigerode

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Zur Grenzöffnung der B 79 (Mattierzoll - Hessen) am 12. November 1989 um 08:00 Uhr:

Gegen Mittag überfuhr ich erstmals die Grenze bei Mattierzoll mit meinem Sohn (8) und meinen Trabant 601, um nach meiner Mutter in Braunschweig zu fahren, was mir die DDR bis dahin immer versagte. Es war eine unglaubliche Stimmung.

Nach überfahren der Grenze wurde ich von einem Herrn gestoppt, welcher mich spontan zum Essen einladen wollte, was ich aber aufgrund meines Reisezieles leider absagen musste. Nach meinem Besuch in Braunschweig bei meiner Mutter nahm ich dann Abends den Rückweg über den inzwischen geöffneten Grenzübergang Eckertal, welcher für mich als Wernigeröder günstiger lag.

 Vorher habe ich am 10. November in Stapelburg am Schutzstreifenzaun Durchlass begehrt, welcher mir aber trotz am Tag vorher ausgestellten Visums beim VPKA Wernigerode, wofür ich 6 Stunden anstand, nicht gewährt wurde. Bin dann erst mal zum Dienst, welcher bis am 12. November um 11 Uhr ging. Anschließend habe ich im Radio gehört, das Mattierzoll geöffnet ist. Dann gleich dort rüber.

Ein Vorteil war mein bereits vorhandenes Visum, welches mich zur Vorbeifahrt an einer ca. 10 km langen Autoschlange ohne Visum, sofort zum Grenzübertritt vorließ.