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An keiner anderen Örtlichkeit im Bereich des Grenzabschnittes der Braunschweiger BGS Abteilung gab es einen Ort, der näher an der Grenze lag als Hötensleben. Bei jeder Besichtigungsfahrt an die Grenze wurde diese Stelle angefahren. Hier konnte den Menschen anhand der sichtbaren Sperren gut vermittelt werden, warum diese Grenze so unmenschlich war. Von einem Holzturm auf westlicher Seite konnte der Besucher weit in die Ortschaft hineinsehen und so unmittelbar am Dorfleben teilhaben. |
Der Ort Hötensleben hat eine sehr lange Geschichte. Die erste urkundliche Erwähnung von Hötensleben geht auf das Jahr 983 zurück. Diese Erwähnung gilt zwar nicht als verlässlich, jedoch gibt es einen eindeutigen urkundlichen Nachweis aus dem Jahre 1016, der als gesichert gilt. |
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Im Nachkriegsdeutschland war die Gegend um Hötensleben in den ersten Jahren nach dem Krieg eine bevorzugte Gegend für Grenzgänger und Schmuggler. Die Grenzübertritte wurden erst weniger, als später die Sperranlagen immer mehr ausgebaut wurden und schließlich ein Überschreiten der Grenze unmöglich machten. |
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Bis zur Grenzöffnung 1989 lebten die Bewohner direkt im Sperrbezirk. Um Besuch zu empfangen mußten sie einen Antrag stellen. Es war ein Leben unter ständiger Beobachtung der Grenztruppen. Aufgrund der direkten Lage am Grenzstreifen waren hier die Sperranlagen besonders gut ausgebaut. Oberhalb vom Ort, nördlich der ehemaligen Landstraße Schöningen - Hötensleben, stand erst ein Holzbeobachtungsturm, später wurde dieser durch einem viereckigen Betonbeobachtungsturm ersetzt. Bei diesem handelte es sich um einen Führungspunkt, d. h. hier wurde ein größerer Abschnitt elektrisch durch Signaldrähte usw. überwacht. Südlich der Straße befand sich außerdem noch ein runder Beobachtungsturm. Mitte der 70er Jahre wurde vor den Ort eine Betonmauer gezogen, welche auch den Sichtschutz als Aufgabe hatte. Die Schöninger Aue westl. von Hötensleben bildete an dieser Stelle die Grenze. |