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Der Grenzübergang Helmstedt - Marienborn  II

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Erst gegen Ende der 70er Jahre erfolgte auch hier ein moderner Ausbau der Abfertigungsgebäude. Die im Zeitverlauf stetig ansteigenden Verkehrszahlen und die strengen ostdeutschen Kontrollenmaßnahmen führten zu erheblichen Wartezeiten und Staubildungen. Auf bundesrepublikanischer Seite wurde daraufhin ein verstärkter Ausbau von Parkplätzen und Autobahnraststätten betrieben. Einmalig war in der Bundesrepublik ein Zebrastreifen, welcher vor der Grenzabfertigung über die Autobahn führte. Auf der Fahrt nach Berlin, bzw. in Richtung Osten lud einige hundert Meter vorher der legendäre “Waldkater” zum Kaffeetrinken ein. Generationen von LKW Fahrern kehrten hier seit 1945 ein.

Als Günter Schabowski die Sätze von der Grenzöffnung in die Kameras sprach, hörte diese auch Annemarie Reffert. Sie holte an diesem Abend gerade ihre 16jährige Tochter Juliane von der Musikschule in Magdeburg ab, als sie im Autoradio von der bevorstehenden Öffnung der Grenze hörte. Zu Hause hörte sie sich dies noch einmal im TV an. Die Tochter kommt auf die Idee, es sofort auszuprobieren. Annemarie Reffert bricht um 20.15 Uhr mit der Tochter auf. Von ihrem Wohnort Vogelsang bis Marienborn sind es 60 km. Nach einer Stunde Fahrt erreichen die beiden Marienborn. An der Grenze weiß eigentlich kein Grenzer genau Bescheid, sie werden aber durchgelassen. Nach erreichen des Bundesgebietes stürmen sofort Reporter auf sie ein. Die beiden  fahren eine Runde durch Helmstedt und kehren dann zurück. Um 22.15 Uhr sind sie wieder in Vogelsang. Als sich in Berlin die Schlagbäume öffneten, war Annemarie Reffert mit ihrer Tochter schon wieder zu Hause angekommen.