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Zwischenfälle u. Ereignisse im Bereich der BGS Abteilung Braunschweig- Teil III

05.10.1985  -  Jerxheim: Um 18:50 Uhr täuschte der Bundesbürger Vogel, alias Schäfer vor, aus der DDR geflüchtet zu sein. Bei der Polizei in Schöningen stellte sich heraus, das V. durch die StA Siegen zur Festnahme wegen Diebstahl ausgeschrieben war.

14.10.1985  -  Rimbecker Straße: Die Grenzverletzung eines DDR Offiziers (Olt) wurde erstmals fotografisch dokumentiert. Der Olt. gehörte zu einer Gruppe von 3 GAKl, die GZD und BGS Beamte bei der Grenzbegehung beobachteten. Auf den vor Ort eingelegten Protest des SB Sicherheit reagierte der Oberleutnant nicht.

03.06.1986  -  Brunnental: In den frühen Morgenstunden meldete sich beim GSE HE-Bhf. eine männliche Person die behauptete, aus der DDR geflüchtet zu sein. Bei einer Durchsuchung wurde sein bundesdeutscher PA gefunden. Dieser war auf den Namen Uhlmann ausgestellt. Die Person hatte zuvor angegeben der Name wäre Eulitz. Mit der vorgetäuschten Flucht wollte er sich günstige Kredite verschaffen.

16.08.1986  -  Tagebau Helmstedt: Gegen 05:25 Uhr fuhr K. mit seinem PKW bis Morsleben/DDR. Dort stellte er das Kfz. ab und ging in Richtung Harbke um anschließend mit dem Beziehungspunkt “Schornstein Buschhaus” den Tagebau Helmstedt zu durchqueren. Er überwand einen Hinterlandzaun und durchtrennte dann 4 Drähte eines Zaunes in Grenznähe. Diesen unterkroch er anschließend und erreichte dann im Kippenbereich die Ortschaft Büddenstedt. NEU!

11.09.1986  -  Ohrsleben: Um 02:45 Uhr überwand ein Flüchtling die Sperranlagen nördl. Ohrsleben. Er zog sich beim übersteigen des SSZ und EMGZ leichte Schnittwunden zu. Er hatte die Flucht schon länger geplant. An den Fluchtvorbereitungen waren zunächst 2 weitere Personen beteiligt, die dann aber aus Angst nicht an der Flucht teilnahmen.

18.09.1986  -  Roklum: G. war zu Grabensäuberungsarbeiten jenseits des eMGS südlich Roklum eingesetzt. Mit Hilfe einer Leiter überwand er den eMGZ und lief in Richtung Winnigstedt wo er sich bei einem Landwirt meldete. Während der Flucht war das Überwachungspersonal gerade zum Mittag gefahren. NEU!

07.12.1986  -  Mattierzoll: In den Morgenstunden des 7.12. flüchten westl. von der alten R 79 zwei sowj. Soldaten. Sie stammen vom San. Bataillon 58760 in Grimma. Zwei Tage zuvor desertierten sie von der Einheit. Unterwegs stahlen sie einen Lada und orientierten sich mit einer Karte. Über Leipzig, Osterwieck und Hessen gelangten sie hier in die Nähe der Grenze. Die beiden Soldaten stammten aus Estland, fühlten sich in der Armee aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt und schikaniert. Sie sprachen nur mäßig russisch. Auf eigenen Wunsch wollten sie weiter in die USA reisen. Beim übersteigen des des SSZ lösten die Soldaten Alarm aus, hatten aber das Glück, das sie nicht entdeckt wurden.

26.02.1987  -  Hötensleben: Gegen 00:15 Uhr flüchteten 2 Zivilisten sw Hötensleben. Sie hatten sich einen Tag zuvor in Magdeburg zur Flucht entschlossen und fuhren dort gegen 18:30 Uhr mit einem Bus nach Oschersleben. Von dort gingen sie zu Fuß bis zum Wäldchen Haidholz und überquerten im Bereich Mückenwinkel die Sperranlagen. NEU!

13.04.1987  -  Braunschweig: An diesem Tag um 15:57 Uhr nutzte der 24jährige Facharbeiter für Filmwiedergabe R. Pauling eine Reise des Reiseveranstalters FDJ Jugendtourist in die Bundesrepublik Deutschland zur Flucht. Pauling konnte sich von seiner Reisegruppe aus dem Zug im Haptbahnhof Braunschweig entfernen. NEU!

31.08.1987  -  Pottkuhlenweg: M. war in der Nachtschicht als Posten der Fußstreife im Bereich “Harbker Weg” bis”Interzonenstrecke” eingesetzt. Im Bereich Pottkuhlenweg überwand er den eMGZ. Zuvor hatte er seinen Postenkameraden entwaffnet. Als Übertritthilfe des eMGZ benutzte er seine Kalaschnikov. NEU!

29.09.1987  -  Völpke: Am Morgen um 08:45 Uhr beobachteten Zoll und BGS Kräfte eine große Präsenz von GT- Angehörigen zwischen eMGZ und SSZ. Um diese Zeit befanden sich bereits 12 Gresos am Ort. Um 09:15 Uhr wurde mit einem zeltähnlichen Gebilde irgendetwas abgedeckt. Danach wurde ein Loch im Zaun entdeckt, welches in den MGZ geschnitten wurde. Zettel und Flugblätter lagen auf dem Kontrollstreifen, dem Kolonnenweg und dem Gelände hinter dem Kolonnenweg. Um 14:28 Uhr wurde, nachdem die Plane am Zelt entfernt wurde, etwas wie “ein gekrümmter Gegenstand” erkannt. Jetzt gingen Zoll und BGS von einem Körper aus. Später stellte sich heraus, das es sich um den Bundesbürger Falk Schröder handelte. Er hatte sein Kfz in Offleben geparkt, ein Loch in den Zaun geschnitten, und sich auf dem Gebiet der DDR selbst getötet. Im Kfz fand die Polizei u. a. eine Musikkassette mit dem Lied “Spiel mir das Lied vom Tod” eine Bibel und zwei Plastikraster für je 50 Schuss Pistolenmunition mit dem Kaliber 7,65mm. Weitere Ermittlungen ergaben, das Anwohner in Offleben bereits zwischen 04:30 Uhr und 05:00 Uhr ca. 5 Schüsse gehört hatten. Falk Schröder war ein ehemaliger Bürger der DDR und war vor 1982 in die Bundesrepublik gekommen.
Mehr Information zu diesem Zwischenfall in einem Zeitzeugenbericht.

08.12.1987  -  Helmstedt: Im Bereich der B 1/BAB stellt ein Zollbeamter fest, das Unbekannte einen alten Landesgrenz- stein am Grenzpunkt 26 (18-e) entwendet haben. Die Nachsuche in der Umgebung erfolgt ergebnislos.

09.03.1988  -  Westteich: Gegen 19:00 Uhr traten der Postenführer Gefreiter L. und der ihm zugeteilte Soldat ihren Dienst in der 8. GK Ohrsleben an. Sie führten anschließend eine Fußstreife über BTv “Köterberg” bis BTv “Hötensleber Klippe” durch. Dort täusche L einen Auftrag zum Einsatz jenseits des eMGZ vor. Der Soldat sollte nachdem L. unter Hilfe des Bajonettes den eMGZ überstiegen hatte, nachkommen. L. setzte sich im Zuge der Dunkelheit durch die Aue in Richtung Bundesrepublik ab. Er erreichte am 09.03.1988 gegen 01:45 Uhr die Polizei in Schöningen und meldete sich dort. NEU!


März 1988  -  Jerxheim: Der Bundesbürger Hartmut B. trat immer wieder im Grenzabschnitt auf, missachtete immer wieder den Grenzverlauf und erschien teilweise in Frauenkleider. Einmal richtete er auf dem ehemaligen K 10 einen “Mc- Donald Grillplatz” und bot den GT Angehörigen gegrillte Würstchen an. Er schoß dabei Leuchtmunition ab und setzte sich eine Bärenmaske auf. Das Gebiet der DDR verließ er immer dann, wenn er nach Hause wollte. Er wurde bei der Rückkehr in die Bundesrepublik immer wieder über den Grenzverlauf belehrt und auf die Gefahren hingewiesen. B. trat auch in anderen Grenzabschnitten an der Grenze zur DDR auf.

06.05.1988  -  Mückenwinkel-Strohpresse: 1 Zivilist und ein Feldwebel der GT bereiteten gemeinsam die Flucht vor. Nachdem der FW S. Kartenmaterial besorgt hatte, legten beide im April 1988 das Fluchtdatum fest. Im Bereich der Söllinger Bahnunterführung trafen sich beide nach getrennten Fluchtwegen gegen 08:10 Uhr. Sie wurden dort von einer BGS Streife aufgegriffen. NEU!

16.05.1988  -  Nachtwiesenweg: Der Zivilist G. trat am 14.05. gegen 04:00 Uhr in Magdeburg seine Flucht an. Am 16.95. gegen 03:00 Uhr erreichte er das Wäldchen Haidholz w. von Hötensleben. Er überquerte den Schutzstreifen und überkletterte anschließend den SSZ. Mit einer selbstgebauten und mitgeführten Leiter überwand er den eMGZ und die Schöninger Aue. Gegen 06:15 Uhr meldete er sich bei der Polizei in Schöningen. G. war mehrfach vorbestraft und hat in der DDR insgesamt 13 Jahre Haft verbüßt. NEU!


02.06.1988  -  Wirpketal: Am frühen Morgen dieses Tages flüchtet die Familie Schreyer in die Bundesrepublik. Es handelt sich um den Vater, Ehemann und Ehefrau sowie dem Kind. Der Ehemann war bereits im Februar legal in die Bundesrepublik gereist. Von diesem Besuch ist er nicht mehr in die DDR zurückgekehrt. Im April stellten seine Frau und sein Vater einen Ausreiseantrag. Der Vater des Schreyer wurde daraufhin als Fahrer beim II.Grenzbatt. abgelöst. Die Ehefrau wurde am 19.4. beim Rat des Kreises vorgeladen, um einen Sachverhalt zu klären. Ihr wurde klargemacht, das der Ausreiseantrag negativ beschieden werde. Außerdem wurde sie aufgefordert, die Scheidung einzureichen. Ferner wurde von ihr verlangt, eine Aufstellung des Wohnungsinventars und der Vermögenswerte einzureichen. Termin für die Abgabe war der 14. Juni d. Jahres. Parallel dazu liefen die Vorbereitungen zu Flucht im Westen. Von Westen kommend überquerte er die Grenze durch die hier unterirdisch verlaufende Wirpke, einem kleinen Bach, der an den Ein- und Ausgang zum unterirdischen Verlauf mit Sperrgittern gesichert war. Er holte seine Familie durch diesen verrohrten Teil der Wirpke in den Westen. Gegen 02:45 Uhr erreichten sie wohlbehalten das Bundesgebiet. Die Familie ging in den Ort Reinsdorf, und von dort wurde die Polizei in Schöningen angerufen. 

10.08.1988  -  Papstorf Seekertriftweg: Zwei Zivilisten, O. und K. fuhren mit dem Fahrrad bis in Grenznähe (nw Papstorf), legten ihre Räder in einem Gebüsch ab und überwanden den SSZ. Dabei lösten sie Alarm aus. Danach liefen sie über die freie Wiesenfläche zum eMGZ. K. half O. zuerst beim Übersteigen des eMGZ. Danach sprang K. den eMGZ an und überwand diesen aus eigener Kraft. NEU!

22.11.1988  -  Gasschieber - sw Walbeck: Gegen 10:05 Uhr erreicht in Höhe Gasschieber ein Flüchtling Bundesgebiet. Am Morgen gegen 04:00 Uhr fuhr er mit einem Taxi von Magdeburg aus nach Hörstigen/DDR. Von dort ging er zu Fuß nach Eschenrode/DDR um von dort über Feldweg nach Walbeck zu gelangen. Gegen 09:00 Uhr überwand er den SSZ und gegen 09:55 Uhr den eMGZ. Neu!


23.11.1988  -  Grasleben: Um 14:30 Uhr bemerkt ein Zollbeamter, dass der Landesgrenzstein Nr. 509 entwendet wurde. Der Grenzstein befand sich in einem ausgetrockneten Graben ostwärts der Ortschaft Grasleben.

01.12.1988  -  Helmstedt:  Am Morgen des Tages meldet sich bei der Polizei in HE eine männliche Person. Diese gab an, aus der DDR zu kommen. Bei der Vernehmung durch Beamte der GSA 4 - 1/S wurden seine Angaben angezweifelt, und die Person anschließend erkennungsdienstlich behandelt. Um 15:50 Uhr stand das Ergebnis fest. Ottersberg, alias Streich war bereits 1987 von Ostberlin aus in den Westteil der Stadt geflüchtet. Dort wurde er straffällig und zu drei Jahren Freiheitsstrafe mit Bewährung verurteilt. Der Vorwurf damals lautete Diebstahl mit Waffe und schwerer Raub. Ottersberg wollte sich mit den falschen Angaben eine neue Identität verschaffen und wirtschaftliche Vorteile verschaffen.

14.02.1989  -  BAB Helmstedt: Gegen 22:00 Uhr gelang einem 32jährigen Kraftfahrer aus der DDR im Bereich n. Helmstedt, vermutlich im Bereich beiderseits der GKSt. die Flucht. Er fuhr als Anhalter nach Hannover und meldete sich dort Neu!

26.02.1989  -  Helmstedt: Am frühen Morgen gegen 01:45 Uhr flüchtet ein Angehöriger der GT in die Bundesrepublik. Der 26 jährige Soldat war auf dem Beobachtungsturm, der direkt hinter der Autobahnbrücke steht, eingesetzt. Während des Dienstes entwaffnete er zunächst die anderen beiden Soldaten und warf dann deren Waffen vom Turm. Anschließend zerstörte er die Fernmeldeeinrichtung. Danach kletterte er die Leiter herunter und lief die paar Meter in den Westen. Dort meldete er sich beim GSE. Die Beamten benachrichtigten die Kollegen der GSA N4 in Braunschweig. NEU!

09.03.1989  -  Morsleben: S. überwandte den SSZ und eMGZ unter Zuhilfenahme eines Rucksacks, wobei er die Tragschlaufen in den eMGZ einhängte und sich dann am Zaun hoch zog. Trotz Alarmauslösung am SSZ wurde er nicht durch die GT entdeckt. Der Fluchtort lag zwischen BAB und Magdeburger Warte. In der DDR erwartete S. eine Haftstrafe Er war mehrfach wegen Raub, Diebstahl und Unterschlagung vorbestraft. NEU!


12.04.1989  -  Beendorf: Eine BGS-Streife hörte gegen 19:07 Uhr im Bereich der Beendorfer Straße einen Schuss. Kurze Zeit darauf sahen sie ca. 10 Greso und 2 Lkw vom Typ LO 2002a. Gegen 19:11 Uhr wurden im lauten Stimmengewirr Worte wie “ Halt! Stehenbleiben” deutlich von der Streife gehört. Gegen 21:30 Uhr wurde die Suchaktion auf DDR-Seite abgebrochen.

13.04.1989  -  Weferlingen Bereich Sandwerk: Flucht des L. Er erreichte im Bereich südlich Sandwerk das Bundesgebiet und meldete sich morgens gegen 03:30 Uhr bei einer Zeitungszustellerin in Grasleben. Die Grenze überwand er, indem er die untere Metallgitterplatte, die an einigen Stellen durchgerostet war, auseinander bog. NEU!

13.09.1989  -  Hohnsleben: Um 12:50 Uhr hört/sieht ein Mann, welcher sich bei Hohnsleben befindet, das 2 auf dem Kolonnenweg stehende Greso bis zu Schuss Richtung Bundesgebiet abgeben. Die Geschosse schlugen in einem Baumwipfel oberhalb des Mannes ein. Die Person wurde am nächsten Tag durch einen Beamten des BGS in Braunschweig befragt und der Tatort besichtigt.

17.09.1989  - Wetzleben: Südlich Wetzleben im Bereich Tönneckenbornweg befindet sich eine Person auf einem Hochsitz direkt in Grenznähe. Dabei wird er Zeuge, wie zwei männliche Personen durch Angehörige der GT festgenommen werden.Der Zeuge hörte das Durchladen der Waffen und konnte im Funkverkehr hören, wie mitgeteilt wurde, das zwei Personen festgenommen worden seien. Ferner konnte er hören, das die Personen 21 und 28 Jahre alt seien. Die Personen wurden unter Waffenandrohung zu einem LO geführt. 

17.10.1989  -  Beendorf: Gegen 11:25 Uhr scheitert im Bereich der “Beendorfer Straße” ein Fluchtversuch einer Familie. Eine BGS-Streife wird Augenzeuge der Festnahme. Es handelte sich um zwei Erwachsene und drei Kinder im Alter von 5 bis 13 Jahre. Die Personen wurden anschließend unter Waffenandrohung zu einem LKW abgeführt.

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