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Grenzaufklärer - Der besondere Dienst vor dem Zaun   I 

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In jeder Grenzkompanie der DDR-Grenztruppen gab es speziell ausgebildete und sehr verläßliche Soldaten, die dafür ausgebildet waren, Grenzdienst vor dem Zaun zu versehen. Diese Grenz- aufklärer setzten sich ausschließlich aus Zeitsoldaten zusammen. In allen 140 GK waren seit Anfang der 70er Jahre Grenzaufklärer vorhanden. Sie besaßen eine besondere Ausbildung in Bezug auf Dokumentation, Observation, Fotoausbildung, Strafrecht, Topografie und Sprengdienst. Die Aufgabe der GAK`s war, Informationen zu sammeln und zu dokumentieren. Und das war vor dem Grenzzaun effektiver als im Hinterland. Selbstverständlich waren nur sehr zuverlässige Soldaten als GAK geeignet. Die technische Ausrüstung der GAK war immer auf dem neuesten Stand, oft mit Geräten aus dem Westen.

Hochwertige Praktica-Kameras mit sehr starken Objektiven, Videokameras sowie Kassetten- rekorder für Tonaufzeichnungen waren praktisch bei jedem Einsatz vor dem Zaun dabei. Bei den Kameras wurden bis zu zwei Praktica MTL (Stand 1983-1985) mitgeführt. Dazu gehörten ein Normalobjektiv, Weitwinkel und 300 mm Tele. Bezogen die Grenzaufklärer feste Beobachtungs- punkte wurden teilweise auch 500 mm Teleobjektive mitgeführt. In Ausnahmefällen sogar 1 000 mm Spiegeltele.  Mit Hilfe dieser Technik wurde alles dokumentiert was auf bundesdeutscher Seite interessant schien. Dazu gehörten BGS- und Zollstreifen, Besuchergruppen, Kfz. Kennzeichen, Arbeiter, Landwirte usw. Um den Durchlass durch den Grenzzaun zu ermöglichen, wurden die Tore in den Zäunen genutzt, oder spezielle Durchlässe geschaffen die schlecht einsehbar waren. Zum Teil wurden auch Tunnel benutzt. Zu den Vorteilen von GAK gehörte unter anderem das Recht zu Hause zu übernachten, bestimmte Arten von finanziellen Zulagen, Sonderurlaub und Prämien. Trotzdem lief 1981 eine Doppelstreife dieser besonderen Elite in die Bundesrepublik über.