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Zwischenfälle u. Ereignisse im Bereich der BGS Abteilung Braunschweig - Teil II

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15.04.1968 - Zwei jugendliche Besucher der Demarkationslinie auf der Straße Hornburg - Osterwieck kriechen durch den Zaun und wurden von Angehörigen der GT aufgefordert, stehen zu bleiben. Als die Jugendichen zurück laufen, werden sie aus MP beschossen. Es fallen ca. 15 Schüsse. Es gibt keine Verletzten.

13.08.1969  -  Hohnsleben: Bei Hohnsleben glückt 7 Personen die Flucht in die Freiheit.

26.01.1971  -  Helmstedt: 2 Sowjetische Hubschrauber dringen in den Luftraum der Bundesrepublik ein. 2 BGS Hubschrauber
drängen sie ab.

20.04.1972  -  Helmstedt: Beauftragte der NVA-Grenztruppe dringen an der Autobahnbrücke Helmstedt - Marienborn auf
Bundesgebiet vor, um Buschwerk zu entfernen. Nach einem Protest ziehen sie sich zurück

25.06.1972  -  Büddenstedt: Auf dem Schützenfest in Büddenstedt erleidet ein Mann einen Schädelbruch beim fahren mit dem Autoscooter. Als Sanitäter ihn ins Krankenhaus bringen wollen, läuft der Mann in Richtung Wulfersdorfer Kippe davon. Dort läuft er direkt auf eine Streife der GT zu. Diese nimmt ihn fest.

21.04.1973  -  Helmstedt: Flüchtlinge versuchen mit einem LKW die Sperranlagen innerhalb der GKSt. Marienborn zu durchbrechen. Nachdem eine Betonsperre die Fahrbahn blockierte, kippte der Lkw beim Aufprall um. Der Fahrer wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und lebensgefährlich verletzt. Zwei weitere Flüchtlinge setzten die Flucht zu Fuß fort und wurden dabei erschossen. Die Autobahn, bzw. Kontrollstelle wurde für 3 Stunden geschlossen. Der Vorfall passierte während des Osterreiseverkehrs (Ostermontag).

27.05.1973  -  Klein Schöppenstedt: Unweit der B 1 in der Nähe von Klein-Schöppenstedt stürzt ein sowjetisches Düsenflugzeug vom Typ Su-7M ab. Der Pilot hatte das westliche Radar unterflogen und war unentdeckt geblieben. Das Flugzeug wird später zerlegt den Sowjets in Helmstedt am Grenzübergang übergeben.

04.10.1975  -  Schöningen: Im Bereich “Mückenwinkel” südl. Schöningen wurde eine leblose Person gegen 15:25 Uhr auf einen LKW verladen. Unter der Decke war Verbandstoff erkennbar. Nachdem der Flüchtling abtransportiert war, erfolgte eine Nachsuche der GT mit Hilfe von Hunden.

17.02.1979  -  Hötensleben: Um 01:25 Uhr schreckten Schüsse die Bewohner von Hötensleben und dem Fährturm hoch. Mit 21 Schüssen verhinderten 2 Grenzsoldaten (1 Gefreiter, 1 Soldat) die Flucht einer Person aus Hötensleben. Die Person wurde in die GK Hötensleben gebracht. Die Soldaten bekamen als Belohnung Geldprämien und der Soldat eine vorzeitige Beförderung zum Gefreiten.

31.07.1979  -  Klein-Vahlberg (Asse): 4 Personen flüchten mit einem landwirtschaftlichen Sprühflugzeug. Es handelte sich um den Piloten mit seinem Kind, sowie seiner Frau ebenfalls mit ihrem Kind. Das Flugzeug kam aus dem Raum Halberstadt. Die Grenze überflog das Flugzeug im Bereich “Zusammenfluss” südostwärts von Söllingen. Nach einigen Tagen kamen aus der DDR Arbeiter, bauten das Flugzeug auseinander, verluden es und brachten es wieder in die DDR. Diese mußte eine Rechnung über 2.129,50 DM begleichen. Entschädigung für den Landwirt sowie Bewachungskosten für den BGS.

11.09.1979  -  Isingerode: Um 0:30 Uhr Flucht des Uffz. S. südostwärts von Isingerode. S. befand sich als diensthabender Zugführer auf dem BT Isingeroder Hang. Er ging vom Turm zum unverminten einreihigen MGZ, überstieg diesen und ging in Richtung Isingerode. Dort meldete er sich bei der Familie Ostermeier. NEU!

10.01.1980  -  B 244: Um 02:10 Uhr Flucht von 2 GAK an der B244. Die beiden Grenzaufklärer fuhren auf der ehemaligen R244 bis zum BT, entwaffneten mit vorgehaltener Waffe den diensthabenden Zugführer der sich allein auf dem BT befand. Dann öffneten sie gewaltsam mit einem Bolzenschneider das Schloss vom Durchlass und gingen auf der Straße auf Bundesgebiet. NEU!

07.04.1980  - Veltheim: Der 28 Jahre alte Wolfgang Bothe versucht gegen 20:18 Uhr, die Grenze bei Veltheim zu über-
winden. Dabei löst er eine Splittermine SM-70 aus. Durch die Splitter wird er besonders am Oberkörper schwer verletzt.
Gegen 21:30 Uhr wird Bothe in das Krankenhaus Halberstadt gebracht. 28 Splittereinschläge werden festgestellt. Nach
einer Gehirn-OP liegt Bothe im Koma. Am 11. Mai stirbt Bothe. Bei der Obduktion wird als Todesursache eine schwere Hirn-
verletzung festgestellt. Offiziell heißt es, der Patient sei beim Umgang mit explosiven Stoffen verletzt worden.

19.05.1980  -  Rhoden: Der Zieselbach fließt westl. von Rhoden an der Grenze durch eine Röhre in den Westen. Ein 14 jähriger Schüler aus Rhoden flüchtet durch diese Röhre in die Bundesrepublik. Während eines starken Gewitters watet er durch die Röhre. Er hatte Angst, in der DDR in einen Jugendwerkhof zu kommen. Nachdem seine Mutter mehrmals mit ihm telefonierte, wurde er am 1. Juli 1980 über Helmstedt-Marienborn wieder zu seiner Mutter zurückgebracht. Während des Aufenthaltes in Hornburg wurde er dort vom Kreisjugendpfleger Dandyk betreut. (hier der ausführliche Bericht)

04.06.1980  -  Wirpketal: Bei Minensucharbeiten durch Pioniere im Wirbpketal detoniert eine Mine und verletzt einen Soldaten. Dieser wird von 2 Kameraden zu einem San.Kfz gebracht. Die Arbeiten werden unterbrochen, später eingestellt.

23.06.1980  -  Gasschieber: Gegen 17:00 Uhr gelingt K. die Flucht über die Grenze. Er hat am Nachmittag den eMGZ mit SM-70 im Bereich des Gasschiebers unterkrochen und sich auf einem nahegelegenen Campingplatz bei einem Bewohner gemeldet. NEU!

15.04.1981  -  Beendorf: Eine Flugschülerin überfliegt bei einem Alleinflug die Grenze versehentlich bei Helmstedt. Sie war vom Segelflugplatz Höpen bei Schneverdingen gestartet. Es handelte sich um eine Flugzeug vom Typ K-8. Zwei sowj. Hubschrauber von den Flugplätzen Behnsdorf und Mahlwinkel zwangen das Segelflugzeug zur Landung westlich von Beendorf. Die Pilotin konnte am 05. Mai wieder in die Bundesrepublik zurückkehren. Die DDR verlangte Gebühren von 3.000 Mark. Die Pilotin betreibt heute eine Kinderarztpraxis in Bremen.

07.02.1982  - Ohrsleben: Der 48jährige Günter Niedworok versucht bei Ohrsleben die Grenze zu überwinden. Dabei löste er eine, wie er sagt, “Streumine” aus. Ihm müssen 2 Finger amputiert werden. Die Flucht scheitert, Niedworok wird verhaftet.

29.04.1982  -  Grasleben: Drei Personen, alle Bauarbeiter, flüchten an diesem Tag mit einer Planierraupe nach Grasleben. Sie durchbrachen mit der schweren Planierraupe alle Sperranlagen, lösten SM-70 aus. Nach der Flucht verhandelte EPHK Klode vom BGS in Braunschweig mit dem GT. Major Höhne (23. Gr.Regiment- zuständig für das Pionierwesen) über die Rückgabe der Raupe. Die  DDR schickte anschließend “zivile Bauarbeiter” um die Planierraupe wieder auf DDR Gebiet zurückzubringen. 

05.05.1982  -  Wirpketal: Westlich von Sommersdorf flüchtet der GT Gefreite Decker in den Westen. Zuvor hatte er seinen Postenführer Knospe mit 4 Schüssen aus seiner Kalaschnikow erschossen. In der DDR wurde Decker am 09.05. in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 20.12.1982 verurteilte das LG Braunschweig den Flüchtling zu 5 Jahren Jugendstrafe wegen Totschlag.

08.06.1982  -  Hohnsleben: Der Flüchtling kletterte gegen 01:50 Uhr am Durchlass gegenüber Str. Hohnsleben-Barneberg über den eMGZ. Er meldete sich danach aus einer Telefonzelle in Hohnsleben bei der Polizei. Um 03:05 Uhr wurde eine Suchaktion durch GT eingeleitet. Der Fluchtort wurde ausgeleuchtet und abgesucht.  NEU!

22.08.1982  -  Grasleben: Zwischen 19:15 Uhr und 19:30 Uhr überwand F. die Sperranlagen im Bereich der ehemaligen Bahnlinie Grasleben - Weferlingen indem er eine untere und mittlere Metallgitterplatte auseinander bog und sich hindurch zwängte. Hierbei berührte er auch einen SM-70 Signaldraht ohne das dieser Alarm auslöste. NEU!

27.12.1982  -  Ohrsleben: Zwischen 19:30 Uhr und 19:45 verschaffte sich S. mit Hilfe einer Zange einen Spalt im MGZ ca. 50- 60 cm oberhalb des Erdbodens. S. war verheiratet und hinterließ in Magdeburg Frau und Eltern. NEU!


01.01.1983  -  Reinsdorfer See: In der Nacht zum 01.01. flüchtet um 22.15 Uhr der 22 jährige Weißgerber in den Westen. Dabei löste er eine SM-70 aus, Splitter drangen in seine Beine ein. Danach überwand er den eMGZ und schleppte sich dann schwerverletzt in die Ortschaft Reinsdorf. Danach verbrachte er 14 Tage im Krankenhaus in Helmstedt. Am 23.8. berichtet die Braunschweiger Zeitung, das W. in der DDR einen Raubmord begangen haben soll. Er kommt in der Bundesrepublik vor Gericht und wird am 21.10.1985 zu lebenslanger Haft verurteilt.

18.01.1983  -  Marienborn: Verhinderte Flucht auf der Interzonenstrecke. Gegen 14:15 Uhr entdecken Kontrolleure bei der Druchsuchung des Reisezuges Görlitz - Köln (D444) 2 Flüchtlinge in einem Ersatzteilschrank eines Waggons. Sie werden festgenommen und abgeführt. NEU!

07.03.1983  -  Göddeckenrode: Ein Bundesbürger suchte erst das Gespräch mit Gresos und unterhielt sich über Sport mit ihnen. Dann wurde er von hinzugekommen GT-Angehörigen festgenommen und nach Magdeburg in die dortige Haft- anstalt gebracht. Am 22.04.1983 wurde er von einem Gericht in Ost-Berlin zu 15 Mon. Haft wegen Grenzverletzung ver- urteilt. Der Bundesbürger wurde am 19.05. um 18:40 Uhr über Herleshausen in den Westen abgeschoben.

20.09.1983  -  Tagebau Helmstedt: Gegen 03:00 Uhr flüchtet ein Installateur, welcher im Tagebau beschäftigt war, in die Bundesrepublik. Die Sperranlagen waren ihm durch seine Arbeit bekannt. NEU!

04.02.1984  -  Gevensleber Weg: Gegen 02:15 Uhr. Der Flüchtling war mit einem Moped bis nach Dardesheim gefahren und von dort zu Fuß in Richtung Norden über Ackerflächen gelaufen. Anschließend überwand er den SSZ an einem Durchlass. Dabei löste er Alarm aus, da er eien Stolperdraht berührte, der eine Rundumleuchte sowie Sirene auslöste. Er lief in einem Graben bis zum eMGZ. Diesen überwand er durch Anspringen an den Zaun. Dabei zog er sich leichte Verletzunge an den Händen und einem Ohr zu.  Durch das Auslösen des Alarms wurde von den GT sofort eine Suchaktion ausgelöst. Aufgrund der ungünstigen Geländeörtlichkeit wurde der Flüchtling jedoch nicht erkannt. NEU!

15.11.1984  -  Interzonenstrecke: Ein aus Genthin/DDR stammender Flüchtling ist in einem alliierten Militärzug auf dem Schienenweg nach Helmstedt gelangt. Der Flüchtling wurde noch am gleichen Tag in das Notaufnahmelager Gießen überführt. Neu!


10.06.1985  -  Interzonenstrecke: Der Bundesbürger Prillwitz alias Prill täuschte eine Flucht mit der Bahn vor. Nach erkennungsdienstlicher Behandlung wurde bekannt, das es sich um den gesuchten Prillwitz handelte, gegen den in Berlin, Lüneburg und Schleswig Ermittlungsverfahren anhängig waren.

17.06.1985  -  Runstedter Straße: Um 10:07 Uhr besetzten 25 Aktivisten von Robin Wood DDR Gebiet und errichteten auf halber Höhe der Wulfersdorfer Kippe ein Lager. Ca. 100 Luftballone stiegen in die Höhe, 5 Zelte wurden aufgebaut, Transparente wurden entrollt. Um 17:05 Uhr forderten die GT die Personen zum Verlassen der DDR auf. Um 20:00 Uhr kehrten die Aktivisten freiwillig in den Westen zurück. Der BGS führte eine Personalienkontrolle durch. Die Einsatzstärke des BGS betrug 3/7/14.




 

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